2.2. Startrampen-Linux aufsetzen

2.2.3. Globales Bootmenü einrichten

In diesem Kapitel wird Ihnen gezeigt, wie Sie Ihr globales Bootmenü modifizieren können. Das verwendete
Bootmenü heißt grub.



2.2.3.1. Die Datei "menu.lst"

Die Datei "menu.lst" bestimmt das Aussehen des Bootmenüs und die Bedeutung der einzelnen Menüpunkte.
Sie können den eingebauten Editor des Midnight Commanders nutzen, um diese Datei anzupassen.
Gehen Sie wie folgt vor:

Interessant ist jetzt der Inhalt dieser Datei. Alle Zeilen, die mit einem "#" beginnen, sind Kommentarzeilen
und werden entsprechend von grub ignoriert.

Es ist eine gute Idee, wenn Sie zuerst die Datei etwas aufräumen. Wenn Sie den Blick für das Wesentliche
freihaben möchten, dann löschen Sie alle Zeilen, die mit einem Kommentar beginnen, heraus. Sie können
dazu die F8-Taste benutzen. Die nach dieser Aktion übrigbleibenden ca 10 Prozent der ursprünglichen
Datei passen jetzt locker auf eine einzige Bildschirmseite.



2.2.3.2. Das Aussehen des Bootmenüs

Die folgenden drei Parameter bestimmen das Aussehen und Verhalten Ihres Bootmenüs:



2.2.3.3. Die einzelnen Menüpunkte

Am Ende der Datei werden die einzelnen Menüpunkte definiert. Sie sollten dort jetzt zwei Menüpunkte
zu stehen haben. Diese können Sie zwar noch etwas schöner umformatieren (TABs raus!), aber im
Wesentlichen sollten sie so dort stehenbleiben. Der eine Menüpunkt startet Ihr Startrampen-Linux
im Normal-Modus, und der zweite im Rettungs-Modus.

Alle weiteren Betriebssysteme sollten Sie so auf Ihren Rechner installieren, dass sie ihr eigenes
Bootmenü in den Bootsektor ihrer jeweiligen Partition hinterlegen. Von Ihrem globalen Bootmenü
aus springen Sie dann einfach die übrigen Bootmenüs an.

Dazu können Sie am Ende der Datei weitere Menüpunktdefinitionen hinzufügen. Ein Beispiel zeigt,
wie es geht:

title hda1: Windows XP
  root (hd0,0)
  chainloader +1

title hda3: Reserve-Startrampen-Linux
  root (hd0,2)
  chainloader +1

title hda6: Debian Sarge zum Arbeiten
  root (hd0,5)
  chainloader +1

title hda7: Debian Sarge zum Ueben
  root (hd0,6)
  chainloader +1

title Floppy
  root (fd0)
  chainloader +1

Wie Sie sehen, ist das Prinzip sehr einfach und immer das gleiche. Die einzelnen Befehle
haben folgende Bedeutung:

Wenn Sie Ihr Menü mit weiteren nützlichen Eigenschaften versehen möchten, dann können Ihnen
vielleicht auch nachfolgend beschriebenene Menüpunktarten hilfreich sein.

Sollten Sie ein Bootmenü auf dem Bootsektor einer Partition bearbeiten, dann können Sie mit
diesem Eintrag ein Springen zurück zum Bootmenü auf dem Masterbootsektor erreichen.
Der Vorteil: Wenn Sie beim Rechnerneustart verlaufen haben, kommen Sie in das globale
Bootmenü zurück, ohne einen Neustart veranlassen zu müssen:

title MBR: Masterbootsektor
  root (hd0)
  chainloader +1

Mit einem solchen Trenn-Eintrag können Sie die Einträge in einem Bootmenü gruppieren:

title --------------------
  root

Sie sehen also, der Aufbau und die Pflege eines globalen Bootmenüs ist eine sehr einfache Sache,
wenn die Details irgendwo dokumentiert sind. Viel Spaß damit! :-)



2.2.3.4. cfdisk

Ihr Startrampen-Linux ist auch ein sehr gut geeigneter Ort, wenn es darum geht, mit Hilfe von
cfdisk Ihre Festplatte zu partitionieren.

Wenn Sie mehrere Festplatten haben, können Sie cfdisk als Kommandozeilenparameter sagen,
welche Festplatte Sie bearbeiten wollen. Beispiel: Möchten Sie die zweite IDE-Festplatte
partitionieren, dann rufen Sie auf:

cfdisk /dev/hdb

Die dritte SCSI-Festplatte partitionieren Sie wie folgt:

cfdisk /dev/sdc







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