3.2. Startrampen-Linux aufsetzen und nutzen3.2.1. Der Zweck eines Startrampen-LinuxesEs ist gut möglich, dass Sie während der gesamten Lebenszeit Ihres Rechners öfter ein neues Betriebssystem installieren. Natürlich wissen Sie meistens vorher nicht, was Ihnen das neue Betriebssysten bringen wird, ob es z.B. Ihre Erwartungen erfüllt oder auch nicht. Es ist eine gute Idee, neue Betriebssysteme zum Testen in separaten Partitionen zu installieren, während das Arbeitsbetriebssystem unangetastet bleibt. Besonders nervt es, nach einer langen Installationsorgie eines neuen Betriebssystems, das Bootmenü zeitraubend wieder in den Urzustand versetzen zu müssen. Sie lösen das Problem, indem Sie sich Bootmenüs in zwei Ebenen auf dem Rechner installieren. 3.2.1.1. BegriffsdefinitionWir unterscheiden ab sofort zwischen zwei Bootmenü-Typen:
Ihre Festplatte kann grundsätzlich mehrere Bootsektoren haben. Die Festplatte selbst (z.B. /dev/hda) hat ganz am Anfang einen Hauptbootsektor. Er wird Master Boot Record oder kurz MBR genannt. Wenn Sie den Rechner einschalten und das BIOS die Anweisung bekommt, ein Betriebssystem von der Festplatte zu booten, dann schaut es immer erst in den MBR und führt den dort befindlichen Maschinencode aus. Eine Partition auf der Festplatte (z.B. /dev/hda1) hat ganz am Anfang ebenfalls einen Bootsektor. Das ist der Bootsektor der jeweiligen Partition. Der Maschinencode im MBR kann befehlen, dass der Maschinencode auf einem normalen Bootsektor ausgeführt werden soll. Ein Bootsektor (MBR oder normaler Bootsektor) enthält normalerweise die Anweisung, ein ganz bestimmtes Betriebssystem zu booten. Alternativ kann ein Bootsektor aber auch ein Bootmenü enthalten, das den Anwender entscheiden lässt, welches Betriebssystem genau im aktuellen Moment gebootet werden soll. Typ 1: Globales Bootmenü Das globale Bootmenü befindet sich auf dem MBR. Richten Sie das globale Bootmenü so ein, dass jeder einzelne Eintrag in den Bootsektor einer Partition springt, um ein dort gespeichertes Bootmenü auszuführen. Typ 2: Lokales Bootmenü Ein lokales Bootmenü befindet sich immer in einer Partition. Sie sollten sich die lokalen Bootmenüs immer so einrichten, dass mindestens ein Menüpunkt zurück zum globalen Bootmenü springt und mindestens ein anderer Menüpunkt das auf der Partition befindliche Betriebssystem bootet. 3.2.1.2. Startrampen-LinuxDamit Sie das globale Bootmenü unabhängig von allen anderen auf Ihrer Festplatte befindlichen Betriebssystemen verwalten können, sollten Sie sich auf einer sehr klein gehaltenen Partition ein Linux installieren, das Sie nur für die Pflege des globalen Bootmenüs verwenden und eventuell noch für die Partitionierung Ihrer Festplatte, jedoch für nichts anderes. Dieses Linux wird Ihr Startrampen-Linux sein. 3.2.1.3. VorteileDie Vorteile eines Startrampen-Linuxes auf einem Blick:
3.2.1.4. Reserve-Startrampen-LinuxBitte beachten Sie, dass Sie weniger Stress und weniger Arbeit haben, wenn Sie auf Ihrer Festplatte auch eine Partition für ein Reserve-Startrampen-Linux reservieren. Die Partition sollte in etwa die gleiche Größe haben, wie die des Startrampen-Linuxes. |