3.2. Startrampen-Linux aufsetzen und nutzen3.2.3. Globales Bootmenü einrichtenIn diesem Kapitel wird Ihnen gezeigt, wie Sie Ihr globales Bootmenü modifizieren können. Das verwendete Bootmenü heißt grub. 3.2.3.1. Die Datei "menu.lst"Die Datei "menu.lst" bestimmt das Aussehen des Bootmenüs und die Bedeutung der einzelnen Menüpunkte. Sie können den eingebauten Editor des Midnight Commanders nutzen, um diese Datei anzupassen. Gehen Sie wie folgt vor:
Interessant ist jetzt der Inhalt dieser Datei. Alle Zeilen, die mit einem "#" beginnen, sind Kommentarzeilen und werden entsprechend von grub ignoriert. Es ist eine gute Idee, wenn Sie zuerst die Datei etwas aufräumen. Wenn Sie den Blick für das Wesentliche freihaben möchten, dann löschen Sie alle Zeilen, die mit einem Kommentar beginnen, heraus. Sie können dazu die F8-Taste benutzen. Die nach dieser Aktion übrigbleibenden ca 10 Prozent der ursprünglichen Datei passen jetzt locker auf eine einzige Bildschirmseite. 3.2.3.2. Das Aussehen des BootmenüsDie folgenden drei Parameter bestimmen das Aussehen und Verhalten Ihres Bootmenüs:
3.2.3.3. Die einzelnen MenüpunkteAm Ende der Datei werden die einzelnen Menüpunkte definiert. Sie sollten dort jetzt zwei Menüpunkte zu stehen haben. Diese können Sie zwar noch etwas schöner umformatieren (TABs raus!), aber im Wesentlichen sollten sie so dort stehenbleiben. Der eine Menüpunkt startet Ihr Startrampen-Linux im Normal-Modus, und der zweite im Rettungs-Modus. Alle weiteren Betriebssysteme sollten Sie so auf Ihren Rechner installieren, dass sie ihr eigenes Bootmenü in den Bootsektor ihrer jeweiligen Partition hinterlegen. Von Ihrem globalen Bootmenü aus springen Sie dann einfach die übrigen Bootmenüs an. Dazu können Sie am Ende der Datei weitere Menüpunktdefinitionen hinzufügen. Ein Beispiel zeigt, wie es geht: title hda1: Windows XP root (hd0,0) chainloader +1 title hda3: Reserve-Startrampen-Linux root (hd0,2) chainloader +1 title hda6: Debian Sarge zum Arbeiten root (hd0,5) chainloader +1 title hda7: Debian Sarge zum Ueben root (hd0,6) chainloader +1 title Floppy root (fd0) chainloader +1 Wie Sie sehen, ist das Prinzip sehr einfach und immer das gleiche. Die einzelnen Befehle haben folgende Bedeutung:
Wenn Sie Ihr Menü mit weiteren nützlichen Eigenschaften versehen möchten, dann können Ihnen vielleicht auch nachfolgend beschriebenene Menüpunktarten hilfreich sein. Sollten Sie ein Bootmenü auf dem Bootsektor einer Partition bearbeiten, dann können Sie mit diesem Eintrag ein Springen zurück zum Bootmenü auf dem Masterbootsektor erreichen. Der Vorteil: Wenn Sie sich beim Rechnerneustart verlaufen haben, kommen Sie in das globale Bootmenü zurück, ohne einen Neustart veranlassen zu müssen: title MBR: Masterbootsektor root (hd0) chainloader +1 Mit einem solchen Trenn-Eintrag können Sie die Einträge in einem Bootmenü gruppieren: title -------------------- root Sie sehen also, der Aufbau und die Pflege eines globalen Bootmenüs ist eine sehr einfache Sache, wenn die Details irgendwo dokumentiert sind. Viel Spaß damit! :-) 3.2.3.4. cfdiskIhr Startrampen-Linux ist auch ein sehr gut geeigneter Ort, wenn es darum geht, mit Hilfe von cfdisk Ihre Festplatte zu partitionieren. Wenn Sie mehrere Festplatten haben, können Sie cfdisk als Kommandozeilenparameter sagen, welche Festplatte Sie bearbeiten wollen. Beispiel: Möchten Sie die zweite IDE-Festplatte partitionieren, dann rufen Sie auf: cfdisk /dev/hdb Die dritte SCSI-Festplatte partitionieren Sie wie folgt: cfdisk /dev/sdc |