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3.4. Arbeitssystem aufsetzen und einrichten

3.4.3. Kernel an die Hardware anpassen

Debian Etch installiert sich standardmäßig mit einem Linux-Kernel, der für einen 468er optimiert ist. Sie sollten ihn durch einen Kernel ersetzen, der auch die Fähigkeiten Ihrer tatsächlich im Rechner verbauten CPU ausnutzen kann.



3.4.3.1. Diagnose 1 - Welcher Kernel läuft aktuell?

Finden Sie heraus, welcher Kernel aktuell auf Ihrem System läuft. Den aktuell laufenden Kernel bekommen Sie so heraus:

cat /proc/version

Oder so:

uname -r

Der erste Befehl gibt Ihnen eine sehr ausführliche Kennung zurück, der zweite eine sehr kurze. Das Resultat 2.6.18-4-486 sagt Ihnen, dass aktuell ein 486-Kernel auf Ihrem Rechner läuft.



3.4.3.2. Diagnose 2 - Welche Kernel gibt es?

Finden Sie heraus, welche Kernel Sie auf Ihrem Rechner installieren könnten. Eine Übersicht Ihrer Möglichkeiten bekommen Sie wie folgt:

apt-cache search kernel-image

Wenn Sie sich von der Menge dieses Resultats erschlagen fühlen, können Sie die Suche auch einschränken auf das, was Sie tatsächlich suchen:

apt-cache search kernel-image-2.6

Offensichtlich soll künftig der Begriff kernel durch linux ersetzt werden. Sehen Sie also auch nach, welche Antwort Ihnen folgende Anfrage zu bieten hat:

apt-cache search linux-image-2.6

Da es bereits Images für CPUs gibt, die nur noch über die neue Benennung erhältlich ist, nicht aber mehr über die alte, sollten Sie sich auch bei der Installation für die neue Benennung entscheiden.



3.4.3.3. Kernel Images installieren

Sie können gleich mehrere Kernel installieren und diese nach Belieben testen. Debian trägt automatisch alle installierten Kernel-Images in das Bootmenü ein. Über das Bootmenü wählen Sie anschließend aus, mit welchem Kernel Sie Ihr System starten möchten. Wenn Ihr Rechner eine aktuelle CPU von AMD hat (z.B. ein Sempron), dann können Sie folgende Kernel nacheinander wie folgt installieren:

apt-get install linux-image-2.6-486
apt-get install linux-image-2.6-686
apt-get install linux-image-2.6-k7

Ein Sempron entspricht einem K7-System, ist aber abwärtskompatibel zu 686er- und zu 486er-Systemen. Ein weiterer Vorteil der Installation gleich mehrerer Kernel ist, dass Sie weniger Risiken eingehen. Sollte z.B. der K7-Kernel nicht funktionieren, weil Sie doch "nur" eine Intel-CPU haben, booten Sie nach erfolgtem Rechnerabsturz einfach einen anderen Kernel.

Nach der Installation der Kernel starten Sie Ihren Rechner neu, damit Sie gleich in den Kernel Ihrer Wahl hineinbooten können:

reboot