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3.4. Arbeitssystem aufsetzen und einrichten

3.4.6. Web-Browser installieren

Das Erste, was Sie in einem frisch installierten X benötigen, sind Web-Browser, damit Sie zum Beispiel dieses Dokument lesen, gleichzeitig konfigurieren und Dinge per Copy-and-Paste übernehmen können.



3.4.6.1. Die Namen der Web-Browser

In den letzten Jahren ist etwas Chaos im Zusammenhang mit den Web-Browsern entstanden. Der folgende Text ist der Versuch, das Chaos etwas zu ordnen:

  • Lange Zeit war in der Linux-Welt Netscape der einzige ernstzunehmende (graphische) Web-Browser und E-Mail-Client weit und breit.

  • Als 1998 der Quellcode von Netscape unter Open Source gestellt wurde, entstand daraus eine freie Software mit dem Namen Mozilla. Im Jahr 2002 gab es Mozilla in der Version "1.0".

  • Im Jahr 2002 fiel die Entscheidung, Mozilla in voneinander unabhängige Komponenten aufzuspalten. Die Web-Browser-Komponente wurde zu Phoenix und die E-Mail-Komponente wurde zu Minotaur.

  • Im Jahr 2003 wurde Phoenix in Firebird umbenannt. Zeitgleich wurde Minotaur in Thunderbird umbenannt.

  • Im Jahr 2004 wurde Firebird in Firefox umbenannt.

  • Im Jahr 2006 wurde die Weiterentwicklung von Mozilla eingestellt. Das letzte Release war die Version 1.7.13 und erschien am 21. April 2006. Ein Team aus Freiwilligen entwickelt seit Mitte 2005 die Software unter dem Namen SeaMonkey weiter.

  • Ebenfalls im Jahr 2006 gab es Streit zwischen Debian- und Mozilla-Entwicklern. Seitdem hat die Software in Debian-Umgebungen andere Namen, die sich von den offiziellen Namen unterscheiden:

    • SeaMonkey heißt in Debian Iceape.

    • Firefox heißt in Debian Iceweasel.

    • Thunderbird heißt in Debian Icedove.

Aktuell können Sie in Debian die offiziellen Namen verwenden. Debian übersetzt entsprechende Aufrufe automatisch in die Debian-eigenen Varianten.



3.4.6.2. Installation

Installieren Sie nun die wichtigsten Web-Browser. Der saubere Weg funktioniert wie folgt:

apt-get install iceape
apt-get install iceweasel

Hiermit haben Sie bei der Installation die Debian-Namen verwendet. Anstelle dieser Namen wären Sie aber auch unter Verwendung der Begriffe "mozilla" und "firefox" zum Ziel gekommen.



3.4.6.3. Rechtschreibkontrolle ausschalten

Seit Firefox 2.0 werden in Texteingabefeldern Wörter mit hässlichen roten Linien unterstrichen, die nicht im Wörterbuch des Browsers stehen, laut "Rechtschreibkontrolle" also "falsch" sind.

Wen das stört, der kann die Rechtschreibkontrolle wie folgt ausschalten:

  1. Iceweasel starten

  2. im Adress-Feld eingeben: about:config

  3. im Filter das passende Suchwort eingeben: spell

  4. In der Option layout.spellcheckDefault den Wert 1 auf 0 ändern.


3.4.6.4. Google-Falle ausschalten

Wenn Sie in SeaMonkey/Iceape versuchen, eine URL in die Adress-Zeile einzugeben, und anschließend Ihre Eingabe mit Enter/Return bestätigen, dann passiert es sehr oft, dass der Browser dann nicht die gewünschte Seite lädt, sondern die URL zu Google schickt, damit Google danach sucht. Dieses Verhalten kann einen Anwender durchaus schon mal in den Wahnsinn treiben.

Aber, zum Glück kann man es abschalten. Und das geht wie folgt:

  1. Starten Sie SeaMonkey.

  2. Geben Sie im Adress-Feld ein: about:config

  3. Im Filter geben Sie das passende Suchwort ein: search

  4. In der Option "browser.search.defaultengine" löschen Sie ersatzlos den Wert "engine:///usr/lib/iceape/searchplugins/google.src".