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3.4. Arbeitssystem aufsetzen und einrichten

3.4.7. Graphikkarte und Monitor optimal konfigurieren

Hier werden ein paar wenige Hardware-Konstellationen exemplarisch vorgestellt. Sie werden dabei ein paar Handgriffe lernen, mit denen Sie sicherlich auch Ihre eigene Hardware optimal nutzen können. Zur besseren Orientierung folgt zunächst ein Inhaltsverzeichnis:



3.4.7.1. Onboard-Graphik-Chip (VIA) mit LCD-Monitor (BenQ)

Diese Anleitung können Sie eins-zu-eins nutzen, wenn Ihr Rechner folgende Konstellation hat:

  • Onboard-Graphik-Chip auf Chipsatz "VIA K8M800 + VT8237R +"

  • LCD-Monitor "BenQ FP767 Version 2"


Probleme

  1. Nach einer rudimentären Installation eines X-Window-Systems läuft Debian im VESA-Mode. Die Graphik ist sehr zähflüssig. Um das zu beheben, wird ein Treiber benötigt, der die Hardwarebeschleunigung des Graphik-Chips nutzt.

    Die Direct Rendering Infrastructure (DRI) bietet einen direkten Zugriff auf die Hardware des Graphik-Chips im X-Window-System auf sichere und effiziente Weise.

    Mittlerweile funktioniert das (ausschließlich) mit Boardmitteln des Betriebssystems Debian Etch. Es müssen also keine Treiber mehr aus dem Netz heruntergeladen und mühsam debuggt, gepatcht, kompiliert und installiert werden, wie das noch im Sommer 2006 der Fall war.

  2. Ein Bildschirm-Modus von 1280x1024 mit DRI ist in standardmäßigen 60 Hz trotz LCD-Monitor nicht zumutbar, weil dann die Buchstaben sehr unscharf / verwaschen dargestellt werden. Sie sollten also die Horizontal- und Vertikalfrequenz des Monitors kennen und dem System bekannt geben.


So gehen Sie vor

  1. Gehen Sie auf http://www.benq.de/ und suchen Sie dort nach dem Datenblatt des entsprechenden Monitors. Suchen Sie im Datenblatt nach den Horizontal- und Vertikalfrequenzen des Monitors.

  2. Machen Sie eine Shell auf und geben Sie folgenden Befehl ein:

    dpkg-reconfigure xserver-xorg
    

  3. Hangeln Sie sich durch die Fragen durch, und zwar wie folgt:

    1. Anstelle von "vesa" wählen Sie bitte "via".

    2. Bestätigen Sie den Default-Wert für die Video-Karte: "Generic Video Card"

    3. Bestätigen Sie den Default-Wert für den "Video Card's bus identifier": "PCI:1:0:0"

    4. Bei "Amount of memory (kB) to be used by the video card" lassen Sie bitte das Eingabefeld leer.

    5. Soll die Kommunkation mit der Hardware per "kernel framebuffer device interface" oder direkt geschehen? Der Default-Wert steht auf direkter Kommunikation, als auf "No". Wenn Sie nicht genau wissen, welche Alternative die bessere ist, dann wählen Sie einfach "No".

    6. Da Sie Ihr Tastatur-Layout bereits während der Installation korrekt eingestellt haben, wählen Sie hier bitte "No".

    7. Für das Tastatur-Layout bestätigen Sie bitte den Default-Wert: "de"

    8. Besitzer exotischer Tastaturen (z.B. einer Sun-Tastatur) können entsprechend zur Tastatur passende Rule-Sets verwenden. Wenn Sie eine ganz normale PC-Tastatur haben, dann bestätigen Sie bitte den Default-Wert für das X-Keyboard-Rule-Set: "xorg"

    9. Wenn Sie eine deutsche Windows-95-Tastatur haben, dann hat diese Tastatur in der Regel 105 Tasten. Bestätigen Sie bitte den Default-Wert für das Tastatur-Modell: "pc105"

    10. Bestätigen Sie auch den Default-Wert für die Tastatur-Variante: "nodeadkeys"

    11. Bei den Tastatur-Optionen lassen Sie das Eingabefeld leer.

    12. Bestätigen Sie den Default-Wert für den Maus-Port: "/dev/input/mice"

    13. Bestätigen Sie den Default-Wert für das Maus-Protokoll: "ImPS/2"

    14. Sie werden gefragt, ob eine 3-Tasten-Maus emuliert werden soll. Der Default-Wert steht auf "Yes". Bei einer tatsächlich vorhandenen 3-Tasten-Maus ist diese Option ziemlich überflüssig. Wenn Sie auch dieser Meinung sind, dann wählen Sie: "No"

    15. Welche X.Org-Server-Module sollen standardmäßig geladen werden? DRI ist per Default aktiviert. Das ist auch gut so. Belassen Sie also die Default-Angaben wie folgt:

      • true: bitmap

      • false: dbe

      • true: ddc

      • true: dri
        (DRI steht für Direct Rendering Infrastructure. Es bietet einen direkten Zugriff auf die Hardware des Graphik-Chips im X-Window-System auf sichere und effiziente Weise. Diese Option sollte unbedingt eingeschaltet sein, weil sich Ihr System anderenfalls so langsam wie ein 386er Rechner aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts anfühlen wird.)

      • true: extmod

      • true: freetype

      • false: glx
        GLX steht für "support for OpenGL rendering". OpenGL ist für die 3D-Beschleunigung zuständig. In der täglichen Arbeit werden Sie keinen Performance-Unterschied bemerken, egal ob Sie diese Option nun einschalten oder ausschalten. Sollten Sie 3D-Spiele besitzen, könnte es von Vorteil sein, GLX einzuschalten. Sollten Sie vorhaben, Experimente mit Xen zu machen, dann sollten Sie GLX ausschalten, da Linux sonst beim Booten in den Xen-Modus abstürzt.

      • true: int10

      • false: record

      • false: v41

      • true: vbe

      Zur Erklärung: "true" heißt ausgewählt und "false" heißt nicht ausgewählt.

    16. Das System fragt Sie, ob es die soeben gemachten Angaben in die Konfigurationsdatei schreiben soll. Wählen Sie: "Yes"

    17. Wollen Sie eine automatische Erkennung des Montitors durchführen? Nun, schaden kann es ja nicht. Wählen Sie: "Yes"

    18. Als Identifier wird der Name "Generic Monitor" vorgeschlagen. Für einen "BenQ FP767 Version 2" müssen Sie aber folgende Monitorbezeichnung eingeben: "BenQ FP767 Version 2"

    19. Bei den Video-Modes kreuzen Sie die folgenden Auslösungen an: "640x480", "800x600", "1024x768" und "1280x1024".

    20. Sie haben jetzt drei Genauigkeitkeitsstufen zur Verfügung, mit denen Sie angeben können, wie genau Sie zu Ihrem Monitor befragt werden: "Simple", "Medium" und "Advanced". Wirklich sinnvolle Angaben können Sie nur in der detailreichsten Genauigkeitsstufe machen. Wählen Sie daher: "Advanced"

    21. Als Horizontalfrequenz wird der Wert "28-64" vorgeschlagen. Für einen "BenQ FP767 Version 2" müssen Sie aber folgenden Wert eingeben: "31-81"

    22. Als Vertikalfrequenz wird der Wert "43-60" vorgeschlagen. Für einen "BenQ FP767 Version 2" müssen Sie aber folgenden Wert eingeben: "56-76"

    23. Das System fragt Sie, ob es die soeben gemachten Angaben in die Konfigurationsdatei schreiben soll. Wählen Sie: "Yes"

    24. Bestätigen Sie den Default-Wert für die gewünschte Farbtiefe: "24"


Schriftgröße im Web-Browser

Im frisch installierten Zustand haben die Web-Browser (und E-Mail-Clients) die folgenden Font-Einstellungen:

Iceape: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)

Iceweasel: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)

Icedove: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)

Wenn Sie ein optimales Erscheinungsbild in den Web-Browsern (in den E-Mail-Clients) haben möchten, dann können Sie die Font-Einstellungen wie folgt ändern:

Iceape: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: Courier (12 pixels)

Iceweasel: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: Courier (12 pixels)

Icedove: 
- Proportional: Serif (14 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)


3.4.7.2. Onboard-Graphik-Chip (SiS) mit CRT-Monitor (PHILIPS)

Diese Anleitung können Sie eins-zu-eins nutzen, wenn Ihr Rechner folgende Konstellation hat:

  • Onboard-Graphik-Chip auf Chipsatz "SiS 741GX"

  • 17-Zoll-CRT-Monitor "PHILIPS 107G51"


Probleme

Nach einer rudimentären Installation eines X-Window-Systems flimmert Ihnen der Bildschirm mit 60 Hz entgegen. So sollte niemand arbeiten. Ein akzeptabler Wert sind 85 Hz bei einer Auflösung von 1024x768.


So gehen Sie vor

  1. Sehen Sie auf der Verpackung des Monitors nach, um die Horizontal- und Vertikalfrequenzen des Monitors herauszubekommen.

  2. Machen Sie eine Shell auf und geben Sie folgenden Befehl ein:

    dpkg-reconfigure xserver-xorg
    

  3. Hangeln Sie sich durch die Fragen durch, und zwar wie folgt:

    1. Anstelle von "vesa" wählen Sie bitte "sis".

    2. Bestätigen Sie den Default-Wert für die Video-Karte: "Generic Video Card"

    3. Bestätigen Sie den Default-Wert für den "Video Card's bus identifier": "PCI:1:0:0"

    4. Bei "Amount of memory (kB) to be used by the video card" lassen Sie bitte das Eingabefeld leer.

    5. Soll die Kommunkation mit der Hardware per "kernel framebuffer device interface" oder direkt geschehen? Der Default-Wert steht auf direkter Kommunikation, als auf "No". Wenn Sie nicht genau wissen, welche Alternative die bessere ist, dann wählen Sie einfach "No".

    6. Da Sie Ihr Tastatur-Layout bereits während der Installation korrekt eingestellt haben, wählen Sie hier bitte "No".

    7. Für das Tastatur-Layout bestätigen Sie bitte den Default-Wert: "de"

    8. Besitzer exotischer Tastaturen (z.B. einer Sun-Tastatur) können entsprechend zur Tastatur passende Rule-Sets verwenden. Wenn Sie eine ganz normale PC-Tastatur haben, dann bestätigen Sie bitte den Default-Wert für das X-Keyboard-Rule-Set: "xorg"

    9. Wenn Sie eine deutsche Windows-95-Tastatur haben, dann hat diese Tastatur in der Regel 105 Tasten. Bestätigen Sie bitte den Default-Wert für das Tastatur-Modell: "pc105"

    10. Bestätigen Sie auch den Default-Wert für die Tastatur-Variante: "nodeadkeys"

    11. Bei den Tastatur-Optionen lassen Sie das Eingabefeld leer.

    12. Bestätigen Sie den Default-Wert für den Maus-Port: "/dev/input/mice"

    13. Bestätigen Sie den Default-Wert für das Maus-Protokoll: "ImPS/2"

    14. Sie werden gefragt, ob eine 3-Tasten-Maus emuliert werden soll. Der Default-Wert steht auf "Yes". Bei einer tatsächlich vorhandenen 3-Tasten-Maus ist diese Option ziemlich überflüssig. Wenn Sie auch dieser Meinung sind, dann wählen Sie: "No"

    15. Welche X.Org-Server-Module sollen standardmäßig geladen werden? DRI ist per Default aktiviert. Das ist auch gut so. Belassen Sie also die Default-Angaben wie folgt:

      • true: bitmap

      • false: dbe

      • true: ddc

      • true: dri
        (DRI steht für Direct Rendering Infrastructure. Es bietet einen direkten Zugriff auf die Hardware des Graphik-Chips im X-Window-System auf sichere und effiziente Weise. Diese Option sollte unbedingt eingeschaltet sein, weil sich Ihr System anderenfalls so langsam wie ein 386er Rechner aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts anfühlen wird.)

      • true: extmod

      • true: freetype

      • false: glx
        GLX steht für "support for OpenGL rendering". OpenGL ist für die 3D-Beschleunigung zuständig. In der täglichen Arbeit werden Sie keinen Performance-Unterschied bemerken, egal ob Sie diese Option nun einschalten oder ausschalten. Sollten Sie 3D-Spiele besitzen, könnte es von Vorteil sein, GLX einzuschalten. Sollten Sie vorhaben, Experimente mit Xen zu machen, dann sollten Sie GLX ausschalten, da Linux sonst beim Booten in den Xen-Modus abstürzt.

      • true: int10

      • false: record

      • false: v41

      • true: vbe

      Zur Erklärung: "true" heißt ausgewählt und "false" heißt nicht ausgewählt.

    16. Das System fragt Sie, ob es die soeben gemachten Angaben in die Konfigurationsdatei schreiben soll. Wählen Sie: "Yes"

    17. Wollen Sie eine automatische Erkennung des Montitors durchführen? Nun, schaden kann es ja nicht. Wählen Sie: "Yes"

    18. Als Identifier wird der Name "Generic Monitor" vorgeschlagen. Für einen "PHILIPS 107G51" müssen Sie aber folgende Monitorbezeichnung eingeben: "107G51"

    19. Bestätigen Sie die per Default ausgewählten Video-Modes: "640x480", "800x600" und "1024x768".

    20. Sie haben jetzt drei Genauigkeitkeitsstufen zur Verfügung, mit denen Sie angeben können, wie genau Sie zu Ihrem Monitor befragt werden: "Simple", "Medium" und "Advanced". Wirklich sinnvolle Angaben können Sie nur in der detailreichsten Genauigkeitsstufe machen. Wählen Sie daher: "Advanced"

    21. Als Horizontalfrequenz wird der Wert "28-51" vorgeschlagen. Für einen "PHILIPS 107G51" müssen Sie aber folgenden Wert eingeben: "28-70"

    22. Als Vertikalfrequenz wird der Wert "43-60" vorgeschlagen. Für einen "PHILIPS 107G51" müssen Sie aber folgenden Wert eingeben: "43-88"

    23. Das System fragt Sie, ob es die soeben gemachten Angaben in die Konfigurationsdatei schreiben soll. Wählen Sie: "Yes"

    24. Bestätigen Sie den Default-Wert für die gewünschte Farbtiefe: "24"


Schriftgröße im Web-Browser

Im frisch installierten Zustand haben die Web-Browser (und E-Mail-Clients) die folgenden Font-Einstellungen:

Iceape: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)

Iceweasel: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)

Icedove: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)

Wenn Sie ein optimales Erscheinungsbild in den Web-Browsern (in den E-Mail-Clients) haben möchten, dann können Sie die Font-Einstellungen wie folgt ändern:

Iceape: 
- Proportional: Serif (14 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)

Iceweasel: 
- Proportional: Serif (16 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)

Icedove: 
- Proportional: Serif (14 pixels)
- Monospace: monospace (12 pixels)