3.4. Arbeitssystem aufsetzen und einrichten3.4.12. Unentbehrliche AutomationenIhre tägliche Arbeit mit einem Rechner ist nur dann effizient, wenn Sie die häufig benötigten Anwendungen sofort auf Knopfdruck da haben, ohne erst lange in irgendwelchen Menüs herumstochern zu müssen. Zur besseren Orientierung folgt zunächst ein Inhaltsverzeichnis:
3.4.12.1. Machen Sie Shortcuts zu Ihrem wichtigsten Mittel zur Effizienzsteigerung!Sie sollten grundsätzlich zu jedem Ihrer wichtigen Projekte jeweils einen Shortcut definieren, der es Ihnen ermöglicht, auf Knopfdruck den Kontext Ihres Projekts auf den Bildschirm zu zaubern. Wenn Sie Ihren Rechner einschalten, um an einem Ihrer Projekte weiterzuarbeiten, dann ist ein langes Herumsuchen in Menüs und Verzeichnishierarchien demotivierend. Wenn der Kontext sofort per Tastendruck da ist, fällt das Erinnern leichter (Wo genau hatte ich letzte Woche noch einmal aufgehört?) und Sie können sofort anfangen zu arbeiten. Sie lernen jetzt, wie das geht: 1. Menu-Editor - eigene Skripte Sie können in KDE eigene Skripte integrieren. Damit Sie den Überblick behalten, sollten Sie Ihre eigenen Skripte in einem eigenen Ordner hinterlegen. Gehen Sie wie folgt vor:
Damit Sie wissen, was Sie künftig in den Ordner Applications eintragen werden, sollten Sie sich eine Datei "einbinden.txt" erstellen und diese im Verzeichnis "/system_local/system" hinterlegen. Der Inhalt könnte so aussehen, wie hier beispielhaft gezeigt. Wenn Sie die Datei inhaltlich Ihren eigenen Bedürfnissen angepasst haben, dann übertragen Sie sie Schritt für Schritt in die Konfiguration von KDE. Wenn Sie zum Beispiel erreichen möchten, dass durch Drücken der Tastenkombination <Win>+<Ctrl>+<E> ein Midnight-Commander für Ihre interne Festplatte aufgeht, dann machen Sie im Menu-Editor weiter, wo Sie vorhin aufgehört haben. Gehen Sie wie folgt vor:
Wiederholen Sie die Schritte 4 bis 6 so lange, bis Sie die Datei "einbinden.txt" vollständig in die Konfiguration von KDE übertragen haben. Wenn Sie weitere Inhalte aus der Datei "einbinden.txt" anwenden möchten, werden Sie weitere Skripte in das Verzeichnis "/system_local/system" hinterlegen müssen. Sehen Sie einfach hier nach, wenn Sie wissen möchten, wo sich die benötigten Skripte befinden und wie sie inhaltlich beschaffen sein müssen. 2. Menu-Editor - weitere Shortcuts Wenn Sie fertig mit der Integration Ihrer eigenen Skripte sind, dann können Sie noch einige KDE-Anwendungen mit Shortcuts versehen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
3.4.12.2. Automatisierungen: "~/bin" anlegen und Umgebungsvariablen setzenSie sollten Ihre externe Festplatte (Ihr eigentliches Daten-System) nutzen, um weitere nützliche Skripte für die tägliche Arbeit auf Shell-Ebene bereit zu halten. Diese Skripte könnten Sie auf der externen Platte dauerhaft speichern, zum Beispiel in diesem Pfad:
Per Symlink können Sie nun das oben genannte Verzeichnis auf das bin-Verzeichnis Ihrer Home-Verzeichnisse legen. Für "root" können Sie ein Skript mit dem Namen set_links.sh verwenden, das Sie auf Ihrer externen Festplatte lagern und immer dann einmal ausführen, wenn Sie ein Debian-System frisch aufgesetzt haben: Dieses Skript können Sie so anpassen, dass es alle wichtigen Verzeichnisse Ihrer externen Festplatte in Ihr System integriert, sobald Sie ein neues System aufgesetzt haben. Wenn Sie für Ihre Home-Verzeichnisse die "bin"-Verzeichnisse angelegt (verlinkt) haben, dann können Sie pro User das HOME-Verzeichnis in den PATH setzen. Gehen Sie so vor: Datei ~/.bashrc editieren. Am Ende der Datei folgenden Aufruf einfügen:
if [ "${UNIQUE_CALL}" != "already called" ]
then
export UNIQUE_CALL="already called"
export PATH=$PATH:$HOME/bin
fi
Erklärung: Mit jedem Aufruf von BASH wird die ".bashrc" ausgeführt. Um zu vermeiden, dass das "bin"-Verzeichnis mit jedem BASH-Aufruf erneut an den PATH angehängt wird, wird mit der Umgebungsvariable ${UNIQUE_CALL} getestet, ob das "bin"-Verzeichnis bereits vorher einmal angehängt wurde. 3.4.12.3. Weitere Automatisierungen1. /go Wenn Sie das Skript "/store/system/mnt/_include_hardware_/set_links.sh" sorgfältig studiert haben, wird Ihnen aufgefallen sein, dass auch das "/go"-Verzeichnis auf der externen Festplatte endgelagert und in das System per Symlink eingeklinkt werden kann. In diesem Verzeichniss können Sie Skripte hinterlegen, die Sie im "Menu-Editor" einbinden und mit einem Shortcut verknüpfen können, wie bereits weiter oben in der Datei "einbinden.txt" gezeigt. Das "/go"-Verzeichnis hat, wie der Name erahnen lässt, die Aufgabe, wichtige Skripte systemweit zugänglich zu machen, um den Effekt zu erreichen, dass Sie nach dem Einschalten des Rechners sofort per Shortcut mit Ihrer eigentlichen Arbeit beginnen können. Legen Sie dort Skripte ab, die Sie per Tastendruck unmittelbar in Ihre aktuellen Projekte befördern, ohne dass Sie erst lange suchen müssen. Ihre Zeit ist schließlich kostbar :-) 2. externe Firewire-Platte in Betrieb nehmen Wenn Sie eine externe Festplatte zum Beispiel per Firewire betreiben: Wie ebenfalls in der Datei "einbinden.txt" gezeigt, können Sie Skripte schreiben, die die externe Festplatte per Shortcut in das System einhängen und am Ende des Tages wieder ausklinken. Sehen Sie sich hier die Skripte "mount_external", "umount_external", "status_external" und "kill_windows" etwas genauer an. Studieren Sie die Skripte eingehend. Wenn Ihnen gefällt, was Sie da sehen, dann binden Sie das Konzept in Ihr eigenes System ein. Das Skript "kill_windows" hat die Aufgabe, die gelben Fenster vom Bildschirm zu entfernen, wenn Sie sie vor Ablauf des Timeouts loswerden wollen. Beachten Sie aber bitte, dass dieses Skript natürlich auch alle übrigen Fenster vom Rechner entfernt, die auf die Anwendung xterm basieren. Die Datei "/ident/original.txt" soll übrigens Ihre externe Hauptfestplatte identifizieren und von den ansonsten identischen Spiegelplatten (die für Backupzwecke existieren) unterscheiden. Tragen Sie in diese Datei etwas Text ein, an dem Sie erkennen, dass dies garantiert Ihre Hauptplatte ist. To-Do: Das Konzept mal etwas systematischer beschreiben, wenn Zeit dafür da ist. |