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3.7. Zusätzliche Hardware nutzen

3.7.1. Drucken mit HP Photosmart C3180

Wenn Sie mit einem HP Photosmart C3180 drucken wollen, dann ist die folgende Anleitung für Sie genau richtig.



3.7.1.1. Installation

Zunächst müssen Sie die entsprechenden Tools installieren. Die Befehle lpr und lpq erhalten Sie wie folgt:

apt-get install lpr

Als nächstes installieren Sie CUPS. Das Webinterface zur Administration von CUPS bekommen Sie, indem Sie den CUPS-Server installieren:

apt-get install cupsys

Weitere nützliche Befehle, wie zum Beispiel lpinfo bekommen Sie, indem Sie den CUPS-Client installieren:

apt-get install cupsys-client

Desweiteren benötigen Sie ein paar Druckertreiber, aus denen Sie dann den zu Ihrem Drucker passenden Treiber auswählen können.

apt-get install cupsys-driver-gutenprint


3.7.1.2. Drucker einrichten mit CUPS

Stellen Sie sicher, dass der Drucker per USB-Kabel mit dem Rechner verbunden und eingeschaltet ist. Auf der Kommandozeile können Sie mit folgendem Befehl die vorhandenen Devices des Rechners auflisten:

lpinfo -v

In der resultierenden Liste sollte sich ein Eintrag befinden, der ungefähr so aussieht:

direct usb://HP/Photosmart%20C3100%20series?serial=MY65FB60TF04P9

Öffnen Sie nun einen Web-Browser. Sie konfiguerieren dort Ihren Drucker wie folgt:

  1. Navigieren Sie zum Webinterface für die Administration von CUPS 1.2.7

  2. Nehmen Sie "HP Photosmart C3100 series" in die Liste der Drucker auf:

    • Administration

      • Unter "New Printers Found:" sollten Sie Ihren Drucker entdecken. Wählen Sie:

        • Add This Printer

      • Aus der Liste wählen Sie aus:

        • "HP PhotoSmart 7150"

        • Bestätigen Sie mit "Add Printer"

      • Enter username and password for "CUPS" at http://localhost:631/:

        • root

        • Ihr "root"-Passwort

    • Printers

      • Set As Default

      • Set Printer Options

        • Media Size: A4



3.7.1.3. Drucken

Mit folgenden Werkzeugen können Sie jetzt drucken:

Nicht drucken sollten Sie mit:

  • kghostview



3.7.1.4. Text-Dateien indirekt über PS-Dateien drucken mit Mozilla

Das indirekte Drucken mit Mozilla ist nicht mehr empfehlenswert, da sich mit der Umbenennung in "SeaMonkey"/"Iceape" die Resultate stark verändert haben. Zum Beispiel befinden sich zwischen den Zeilen jetzt Abstände mit halber Zeichenhöhe, die sich nicht wegkonfigurieren lassen. Die bessere Alternative ist "a2ps". Bitte lesen Sie hier nur weiter, wenn Sie trotzdem die Alternative "Mozilla" probieren möchten.

Sie können Text-Dateien mit Mozilla drucken, indem Sie Mozilla den Inhalt einer Text-Datei direkt an den Drucker senden lassen.

Wenn Sie Text-Dateien lieber indirekt drucken möchten, zum Beispiel weil Sie Papier sparen möchten und vor dem Druck wissen möchten, wie der Druck aussieht, also unnötige Fehldrucke vermeiden wollen, dann sollten Sie folgende Hinweise beachten:

  • Sie können mit Mozilla in eine Datei drucken. Sie erzeugen damit "*.ps"-Dateien. Beachten Sie dabei:

    • Sagen Sie Mozilla, dass es ohne Header und ohne Footer drucken soll.

    • Beste Resultate erreichen Sie mit:

      • Scale: 110%

      • do not shrink to fit page width

    • Achten Sie darauf, dass das A4-Format eingestellt ist.

    • Mozilla löscht willkürlich Dateien! Wenn Sie also in eine Datei drucken und sich nicht wundern wollen, dass die Resultate nach kurzer Zeit wieder verschwinden, dann beachten Sie folgende Regeln:

      1. Wählen Sie immer ein temporäres Ziel, zum Beispiel "/store/tmp/name.ps" und verschieben Sie das Resultat nach dem Druck sofort per Hand (mit dem Midnight-Commander) in Ihr Arbeitsverzeichnis.

      2. Drucken Sie niemals in Ihr Arbeitsverzeichnis.

  • Wenn Sie eine Postscript-Datei erzeugt haben, dann können Sie sie drucken, indem Sie "lpr" oder "gv" verwenden.

  • Wenn Sie aus einer Postscript-Datei ein plattformunabhänigis PDF erzeugen wollen, dann können Sie dazu "ps2pdf" verwenden.



3.7.1.5. Text-Dateien indirekt über PS-Dateien drucken mit a2ps

Wenn Sie reine Text-Dateien so ausdrucken möchten, dass sie auf dem Papier immer gleich aussehen, unabhängig davon, welche Linux-Distribution Sie dazu verwenden, dann ist die Software a2ps die richtige Wahl dafür. Mit a2ps drucken Sie Text-Dateien zuerst in eine PS-Datei. Sie haben Gelegenheit zu prüfen, wie das Resultat aussehen wird. Anschließend senden Sie die PS-Datei zum Drucker. Mit dieser Methode sparen Sie Papier weil Sie unnötige Fehldrucke vermeiden. Im Folgenden finden Sie eine Herleitung für die richtige Arbeit mit a2ps:


1. Text-Datei in eine PS-Datei drucken

Rufen Sie dazu a2ps auf, übergeben Sie dem Tool die zu druckende Text-Datei ("datei.txt") und mit Hilfe der Option "-o" die Zieldatei ("ausgabe.ps").

a2ps datei.txt -o ausgabe.ps

Sie erhalten eine Datei mit 2 A5-Seiten pro A4-Seite.


2. Eine Seite pro Seite

Per Default-Einstellung erzeugt a2ps 2 A5-Seiten pro A4-Seite. Wenn Sie nur 1 A4-Seite pro A4-Seite erhalten möchten, dann müssen Sie die Option "-1" anfügen:

a2ps -1 datei.txt -o ausgabe.ps

3. Drucken ohne Header und ohne Footer

Wenn Sie die Option "-B" anfügen, dann enthält das Resultat keine Header und keiner Footer mehr:

a2ps -1 -B datei.txt -o ausgabe.ps

4. Drucken ohne Rahmen

Wenn Sie die Option "--borders=no" anfügen, dann wird das Resultat nicht eingerahmt:

a2ps -1 -B --borders=no datei.txt -o ausgabe.ps

5. A4-Format statt Letter-Format

Es gibt die Optionen "-M A4" oder "-M A4dj", um eine PS-Datei im A4-Format zu erzeugen. Das bringt aber nicht viel, wenn Postscript-Viewer, wie z.B. "kpdf" A4-Dateien im Letter-Format darstellen. Das Tool "kpdf" zum Beispiel erkennt im Gegensatz zu "gv" nicht, in welchem Format eine aktuelle PS-Datei gespeichert wurde.

Wesentlich ist hier die Erkenntnis, dass die Software sowohl zum Zeitpunkt des Erzeugens einer PS-Datei als auch zum Zeitpunkt des Betrachtens einer PS-Datei wissen muss, dass Sie das A4-Format benötigen. Sie können das Problem nachhaltig lösen, indem Sie dem Betriebssystem an zentraler Stelle mitteilen, dass in jeder Situation nicht das Letter- sondern das A4-Format verwendet werden soll. Wenn Sie das tun, dann können Sie die Option "-M" weglassen.

Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Öffnen Sie die Datei "/etc/papersize".

  2. Wenn die Datei den Eintrag "letter" enthält, dann ersetzen Sie diesen Eintrag durch "a4".

6. Anzahl Zeichen pro Zeile und Anzahl Zeilen pro Seite

Mit der Option "-l" können Sie angeben, wie viele Zeichen pro Zeile dargestellt werden sollen. Mit der Option "-L" können Sie angeben, wie viele Zeilen pro Seite dargestellt werden sollen. Leider hat die Sache einen Haken: Die beiden Optionen sind nicht miteinander kombinierbar. Im Kombinationsfall sucht sich a2ps einfach eine von den zwei Angaben aus.

Daher gilt: Wenn Sie für die Zukunft (unabhängig von irgendwelchen Defaults, die sich mit der Zeit ändern können) immer im Format 80 Zeichen x 70 Zeilen drucken wollen, dann sollten Sie "80 Zeichen pro Zeile" angeben. Die Angabe "70 Zeilen pro Seite" würde zu Ungenauigkeiten in der Berechnung führen und a2ps würde dann ein Resultat im Format "79 Zeichen x 70 Zeilen" liefern.

Mit diesem Befehl generiert a2ps PS-Dateien im Format 80 Zeichen x 70 Zeilen:

a2ps -1 -B --borders=no -l 80 datei.txt -o ausgabe.ps

7. Rand auf linker Seite

Würden Sie die bis jetzt erzeugten PS-Dateien ausdrucken, dann würden Sie feststellen, dass auf der Linken Seite zwischen Papierrand und dem Rand des Textes zu wenig Platz ist. Ein gedrucktes Anschreiben mit Briefkopf in einen Briefumschlag mit Fenster gesteckt würde dazu führen, dass im Fenster die Adresse schlecht lesbar ist. Deshalb muss ein sinnvoller Rand definiert werden.

Mit der Option "--margin=20" wird ein Rand auf der linken Seite erzeugt, der offenbar 20 Pixel breit ist (wie auch immer ein Pixel in einer Vektorgraphik definiert sein mag).

Mit dieser Angabe ändert sich der Befehl nun wie folgt:

a2ps -1 -B --borders=no -l 80 --margin=20 datei.txt -o ausgabe.ps

8. Letzte Textzeile vollständig ausdruckbar

Es gibt noch ein Problem: Auch die mit dem zuletzt gezeigtem Befehl erzeugten PS-Dateien sind noch nicht wirklich druckreif. Würden Sie sie drucken, dann würden Sie feststellen, dass die letzte Zeile (die Zeile Nummer 70) immer nur halb gedruckt wird. Um das Problem zu lösen, wurde offenbar das Format "A4dj" erfunden.

Denn: Wenn Sie die Option "-M A4dj" doch verwenden, dann wird Ihr Resultat nach grundsätzlich anderen Regeln berechnet. Bei 80 Zeichen pro Zeile werden nun 68 Zeilen pro Seite generiert und alle Zeilen werden vollständig ausgedruckt.

Ihr endgültiger Befehl könnte nun wie folgt aussehen:

a2ps -1 -B --borders=no -l 80 --margin=20 -M A4dj datei.txt -o ausgabe.ps

9. Drucken

Die Befehle "lpr", "lpq" und "lprm" scheinen nicht mit CUPS kompatibel zu sein, zumindest nicht, ohne vorher CUPS konfiguriert zu haben. Für das Ausdrucken einer PS-Datei bieten sich folgende Alternativen an:

lp ausgabe.ps
kprinter ausgabe.ps

Beide Befehle liefern ein akzeptables Resultat. Während "lp" automatisch den Default-Drucker auswählt, erscheint bei "kprinter" ein graphischer Druck-Dialog, mit dessen Hilfe Sie einen Drucker auswählen können. Mit dem Druck-Dialog ist es auch möglich, in eine PDF-Datei zu drucken.



3.7.1.6. Postscript-Viewer in Debian Etch

  • "ghostview" gibt es nicht mehr.

  • "gs" funktioniert nicht mehr. Das ist aber nicht so schlimm, denn "gs" war früher, als es noch funktionierte, ziemlich hässlich.

    • Installation:

      apt-get install gs
      

  • "kghostview" ist etwas umständlich in der Bedienung. Man kann aber damit arbeiten.

  • "gv" scheint ein guter Nachfolger für "ghostview" zu sein, lässt sich persistent konfigurieren und kann auch PDFs

    • "ghostview" wurde offenbar im Juni 2006 offiziell durch "gv" ersetzt.

    • Installation:

      apt-get install gv
      

  • "kpdf" kann auch PS-Dateien anzeigen und ist manchmal sogar praktischer in der Handhabung als "gv". Dumm ist nur, das "kpdf" strikt aus der Datei "/etc/papersize" ausliest, in welchem Format es Dokumente darstellt. Das im PS-Dokument selbst gespeicherte Format (A4 oder Letter) ignoriert es konsequent. Gewöhnungsbedürftig sind auch die graphischen Artefakte, mit denen "kpdf" wild um sich wirft.



3.7.1.7. PDF-Viewer in Debian Etch

  • "acroread"

  • "kghostview"

  • "xpdf"

  • "kpdf"

  • "evince" (kann PDF und EPS)

Das Tool "kpdf" wirft zwar mit graphischen Artefakten um sich, ist aber schnell und lässt sich unkompliziert bedienen. Ob "kpdf" eine Alternative zu dem mit jeder Version langsamer und benutzerunfreundlicher werdenden "acroread" ist, wird sich erst mit der Zeit zeigen müssen.