Debian für Unternehmer - Debian-Know-how6. Eine USB-Rettungsfestplatte anfertigenSie haben sich einen neuen Rechner gekauft und wollen ihn nun in Betrieb nehmen. Bevor Sie damit anfangen, die Betriebssysteme auf diesem Rechner zu installieren, sollten Sie sich zunächst einmal Gedanken darüber machen, wie Sie künftig darauf reagieren werden, wenn der Masterbootsektor (MBR) der internen Festplatte beschädigt ist, so dass Sie keins Ihrer installieren Betriebssysteme mehr starten können. Die Lösung für so einen durchaus realistischen Fall ist einfach: Sie nehmen eine Rettungsfestplatte zur Hand, booten von da aus den Rechner und reparieren dann den MBR. In diesem Abschnitt geht es darum, Ihnen zu zeigen, wie Sie sich eine solche Rettungsfestplatte erstellen können. Das sollten Sie am besten tun, bevor Sie sich um den eigentlichen Rechner (dessen interne Festplatte) kümmern. Unter anderem ist auch deswegen jetzt der richtige Zeitpunkt, weil Sie mit Hilfe einer Rettungsfestplatte natürlich einen Rechner schon untersuchen können, wenn er noch neu ist und dessen interne Festplatte noch unpartitioniert und unformatiert ist. Ja, Sie können sogar die Partitionierung der internen Festplatte mit Hilfe der Rettungsfestplatte durchführen, und brauchen für diesen Zweck nicht erst extra ein nur dafür gedachtes Notsystem auf den Rechner zu installieren. Für das Herstellen einer Rettungsfestplatte empfehle ich Ihnen folgende Vorgehensweise:
6.1. Partitionierung der RettungsfestplatteFür diese Aufgabe können Ihnen die folgenden Module von Nutzen sein:
6.2. Die Partition "system_local" einrichtenFür die Einrichtung der Partition "system_local" arbeiten Sie bitte die folgenden Module durch:
6.3. Die erste Partition der Rettungsfestplatte zu einem Installationsmedium machenIm Prinzip machen Sie hier nichts anderes, als wenn Sie einen USB-Stick zu einem Installationsmedium machen würden. Sie können also das folgende Modul nutzen und entsprechend die Rettungsfestplatte wie einen USB-Stick behandeln: Achten Sie darauf, dass Sie mit "cfdisk" für die Installationspartition das Bootable-Flag setzen! Nicht immer wird es benötigt, aber wenn der Rechner beim Booten der Installationspartition hängen bleibt, dann bleibt er nicht hängen, wenn Sie das Bootable-Flag setzen und erneut booten. 6.4. Installation eines RettungssystemsFür die Installation des Betriebssystems benötigen Sie die weiter unten aufgelisteten Module. Bevor Sie mit der Installation beginnen, sollten Sie wissen, dass von der Firma "fantec" USB-Festplattengehäuse im Umlauf sind, die sich beim Rechner nicht als Festplatte melden, wie es sein müsste, sondern als CD-Laufwerk. Prüfen Sie daher Ihre Festplatte zunächst wie folgt: udevinfo -q env -p "/block/sdc" Für einen USB-Stick (hier als /dev/sdd registriert) erhalten Sie beispielsweise folgendes Resultat: ID_VENDOR=Samsung ID_MODEL=Mighty_Drive ID_REVISION=PMAP ID_SERIAL=Samsung_Mighty_Drive_07720D95C00B ID_TYPE=disk ID_BUS=usb ID_PATH=pci-0000:00:10.4-usb-0:2:1.0-scsi-0:0:0:0 Für eine "fantec"-USB-Festplatte (hier als /dev/sdc registriert) erhalten Sie entsprechend dieses Resultat: ID_VENDOR=VIA_Technologies_Inc. ID_MODEL=USB_2.0_IDE_Bridge ID_REVISION=0003 ID_SERIAL=VIA_Technologies_Inc._USB_2.0_IDE_Bridge_000000000001 ID_TYPE=cd ID_BUS=usb ID_PATH=pci-0000:00:10.4-usb-0:7:1.0-scsi-0:0:0:0 Wie Sie sehen, gibt sich jede vernünftige Festplatte und jeder normale USB-Stick unter dem Attribut "ID_TYPE" als eine "disk" zu erkennen. Eine "fantec"-USB-Festplatte stattdessen identifiziert sich als eine "cd". Wenn Sie also dummerweise eine solche "fantec"-USB-Festplatte als Rettungsfestplatte verwenden wollen, dann beginnen Sie zunächst mit der Abarbeitung von "Modul 1100". Sobald Sie nach der Sprache gefragt werden (Kapitel "3. [!!] Choose language (1)"), wechseln Sie jetzt zunächst auf Konsole 2 (mit <Alt>+<F2>), und geben dort ein: nano /bin/list-devices Vor der letzten großen else-Glocke gibt es drei if-fi-Glocken. Die erste von denen enthält folgenden Inhalt: if ! $match; then if udevinfo -q env -p "$devpath" 2>/dev/null | \ grep -q "^ID_TYPE=$TYPE"; then match=: fi fi Machen Sie dort aus dem "$TYPE" ein "cd": if ! $match; then if udevinfo -q env -p "$devpath" 2>/dev/null | \ grep -q "^ID_TYPE=cd"; then match=: fi fi Speichern Sie ab, verlassen Sie Editor und Konsole 2, gehen Sie zurück zu Konsole 1 und machen Sie dort weiter mit der Beantwortung der Fragen (Wählen Sie eine Sprache). Mit dieser Aktion erreichen Sie, dass das Installationstool von Debian auf der Festplatte das ISO-Image findet, so dass es mit der Installation fortfahren kann.
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