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Debian für Unternehmer - Debian-Know-how

0302: Debian Etch Revision 3 mit jigdo herunterladen (stable)

1. Quellen

Die aktuellsten Debian-Images gibt es hier:
http://cdimage.debian.org/debian-cd/

Im Moment (01.05.2008) heißt das aktuellste Release von Etch "4.0_r3". Die Bezeichnung "r3" steht dabei für "Revision 3".

Da Sie in der Regel mit einem handelsüblichen PC-System ausgestattet sind, können Sie die Plattform i386 wählen. Entsprechend sind die Links in folgender Reihenfolge anzuklicken:

  1. 4.0_r3/
  2. i386/
  3. jigdo-dvd/ und jigdo-cd/ (benötigt werden beide Quellen)


2. Ein Download-Verzeichnis anlegen

In unserem Beispiel nennen wir das Download-Verzeichnis "etch_r3", in Anlehnung an die aktuelle Revisions-Nummer der herunterzuladenden Version.



3. Das Download-Werkzeug installieren

Die Downloads werden kommandozeilenbasiert mit jigdo durchgeführt.

Installieren Sie jetzt "jigdo" wie folgt:

apt-get install jigdo-file

Sie haben jetzt zwei Tools auf dem Rechner. Das Tool "jigdo-file" braucht jemand, der auf einem Server ein auf mehrere Server verteiltes Image anbieten will, damit andere Benutzer es per jigdo herunterladen können. Quasi hostet der Anbieter nicht das Image selbst auf dem Server, sondern den Zugang zu dessen Einzelteilen, die sich auf verschiedenen Servern befinden können. Das Tool "jigdo-lite" wird benötigt, wenn ein Benutzer ein Image herunterladen und dabei den soeben beschrieben (per "jigdo-file" zur Verfügung gestellten) Zugang nutzen will.

Da Sie keine Images für den Download anbieten wollen, sondern nur Images herunterladen wollen, benötigen Sie nur das zweitgenannte Tool mit dem Namen "jigdo-lite".

Um ein Image herunterzuladen, müssen Sie sich zunächst zu diesem Image zwei dazu passende Dateien herunterladen, die jeweils die Endungen ".jigdo" und ".template" haben. Rufen Sie anschließend das Kommando "jigdo-lite" mit der ".jigdo"-Datei als Argument auf.

jigdo fragt Sie nun, ob Sie zu dem herunterzuladenden Image schon ein älteres Image besitzen. Wenn ja, dann können Sie es mounten und jigdo lädt nur noch die Inhalte herunter, die sich um Vergleich zur bereits vorhandenen Image-Version geändert hat. Danach werden Sie dazu aufgefordert, den Pfad zu einem Debian-Mirror anzugeben. Wenn Sie Enter drücken, dann wird als Default von Ihren eigenen Debian-Mirrors der jeweils erste genommen, sofern in der Datei "~/.jigdo-lite" nichts anderes eingetragen wurde. Auch sucht jigdo nach bereits vorhandenen Inhalten, die dann nicht erst extra aus dem Netz heruntergeladen werden müssen.

Anschließend startet der Download-Vorgang. Wenn jigdo alles heruntergeladen hat, was es braucht, dann erstellt es die gewünschte Image-Datei.

Die Vorteile von jigdo:

  • Die "zusätzlichen Hürden", wie Sie sie bei curl erleben würden, entfallen hier.

  • In der Regel haben Sie ja bereits ihre auf der Festplatte befindlichen DVD-Images lokal als Debian-Mirror gemountet. Wenn das der Fall ist, dann verwendet jigdo alles das, was hiervon noch zu gebrauchen ist, wieder. Dadurch sparen Sie Download-Zeit.

Die Nachteile:

  • Obwohl in einschlägigen Quellen kommuniziert oder zumindest suggeriert wird, mit jigdo bekommt man alles und noch viel mehr, stimmt gerade das nicht. Das "netinst"-CD-Image bekommen Sie nicht mit jigdo, sondern nur mit "curl", "wget" oder "Bittorrent".

  • jigdo verwendet zwar einen Debian-Mirror, der sich auch lokal befinden kann, aber dummerweise verwendet es nur einen einzigen Debian-Mirror! Wenn Sie 3 DVD-Images als Debian-Mirror gemountet haben, dann wird eins davon genutzt, die anderen beiden aber nicht. Damit Sie nicht unnötig Inhalte aus dem Netz herunterladen müssen, die Sie eh schon lokal haben, müssen die einen Trick anwenden. Kopieren Sie den Inhalt aller 3 Images in ein Extra-Verzeichnis ineinander und geben dieses (für ein Etch-System 13,5 Gigabyte große) Resultat dem jigdo an.

  • Es gibt keine Fortschrittsanzeige. Wenn der Download läuft, dann können Sie nicht abschätzen, wie lange das ungefähr noch dauern wird. Auch hier müssen Sie einen Trick anwenden, um in etwa ein Gefühl für die noch anstehende Downloadzeit zu erhalten (der sich allerdings zeitlich nur rentiert, wenn Sie das Downloaden auf mehrere kleine Zeitfenster verteilen müssen):

    • Wenn Sie 3 DVD-Images benötigen, dann laden Sie doch zunächst die 21 CD-Images herunter. Aus den Inhalten dieser 21 Images können Sie sich dann einen Mirror basteln, mit dessen Hilfe Sie anschließend die 3 DVD-Images herunterladen: Kopieren Sie dazu einfach aus jedem CD-Image jeweils das "pool"-Verzeichnis in ein gemeinsames neues Verzeichnis. Das reicht aus. Und es funktioniert deswegen hervorragend, weil das pool-Verzeichnis auf jedem Image völlig unterschiedliche Dateien enthält. Auf diese Weise wird sich dann die Download-Zeit der 3 DVD-Images auf wenige Sekunden reduzieren (nur das Umkopieren der Daten für die neuen Images dauert ein paar Minuten).

    • Im Nachhinein betrachtet, scheint es die elegantere Vorgehensweise zu sein, mit dem Tool "debmirror" zunächst einen echten Debian-Mirror aufzubauen (und dabei genau zu wissen, was man da eigentlich tut). Dieses Thema werde ich in einer späteren Version dieses Werks intensiver erforschen und entsprechend dokumentieren. Für diese Iterationsstufe ist "jigdo" erstmal ein sehr großer Fortschritt.

Weil Sie mit "jigdo" allein nicht alles bekommen, was Sie benötigen, installieren Sie bitte noch schnell "wget":

apt-get install wget

Warum empfehle ich plötzlich "wget", wenn doch "curl" viel besser ist? Nun, das so: "curl" kommt zwar (im Gegensatz zu "wget") mit Dateien größer als 2 GB zurecht, aber hier müssen Sie ohne "jigdo" nur Dateien nachladen, die kleiner als 2 GB sind. Die CD-Images sind (genau wie die DVD-Images auch) nur mit einer zusätzlichen Hürde zu erreichen: Die offizielle URL ist eine Weiterleitung zu einer tatsächlichen URL. Während Sie mit "curl" beim Download eines CD-Images nur eine HTML-Datei bekommen, in der die aktuell gültige tatsächliche URL vermerkt ist, bekommen "wget" und einige Web-Browser mit, dass es sich hier um eine Weiterleitung handelt und liefern Ihnen automatisch das korrekte Image anstelle einer HTML-Datei.



4. CD-Image herunterladen

Für die Installation auf einem Rechner reicht es, wenn Sie dazu ein einziges CD-Image verwenden. Das CD-Image müssen Sie nicht brennen. Es reicht, wenn Sie auf dessen Basis einen bootfähigen USB-Stick anfertigen. Das Image laden Sie (inklusive der Checksummen) wie folgt vom Server herunter:

mkdir etch_r3
cd etch_r3
mkdir cd
cd cd
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/iso-cd/MD5SUMS
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/iso-cd/MD5SUMS.sign
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/iso-cd/debian-40r3-i386-netinst.iso
cd ..

Die Checksummen benötigen Sie, damit Sie eventuelle beim Download entstandene Datenfehler bemerken.



5. DVD-Images herunterladen

Wenn Sie ein Debian-Minimalsystem auf Ihrem Offline-Rechner zu laufen haben, dann sollten Sie die DVD-Images verwenden, um alle von Ihnen benötigten Systemkomponenten nachzuinstallieren. Die DVD-Images müssen Sie nicht brennen. Es reicht, wenn Sie sie auf die Festplatte des Zielrechners kopieren und dort dauerhaft mounten. Laden Sie die Image-Dateien (inklusive der Checksummen) wie folgt vom Server herunter:

mkdir dvd
cd dvd
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/iso-dvd/MD5SUMS
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/iso-dvd/MD5SUMS.sign
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/jigdo-dvd/debian-40r3-i386-DVD-1.jigdo
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/jigdo-dvd/debian-40r3-i386-DVD-2.jigdo
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/jigdo-dvd/debian-40r3-i386-DVD-3.jigdo
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/jigdo-dvd/debian-40r3-i386-DVD-1.template
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/jigdo-dvd/debian-40r3-i386-DVD-2.template
wget http://cdimage.debian.org/debian-cd/4.0_r3/i386/jigdo-dvd/debian-40r3-i386-DVD-3.template
jigdo-lite debian-40r3-i386-DVD-1.jigdo
jigdo-lite debian-40r3-i386-DVD-2.jigdo
jigdo-lite debian-40r3-i386-DVD-3.jigdo
cd ..


6. Checksummen prüfen

Nach dem Download der ISO-Images müssen die Checksummen geprüft werden. So kann festgestelt werden, dass der Download fehlerfrei war. Die Checksummenprüfung kann wie folgt durchgeführt werden:

md5sum -c MD5SUMS

In der Datei "MD5SUMS" sind links die Checksummen zu den rechts benannten Dateien eingetragen. Bei dem von Ihnen gestarteten Vorgang bildet der Befehl "md5sum -c" von den rechts benannten Dateien selbst die Checksummen und vergleicht diese mit den links eingetragenen Checksummen (die vor dem Download der Dateien berechnet wurden).

Sind die soeben generierten Checksummen mit den heruntergeladenen Checksummen identisch, dann können Sie davon ausgehen, dass die ISO-Images unverändert sind. Anderenfalls gab es entweder einen Datenfehler beim Download oder jemand mit bösartigen Absichten hat die ISO-Images zwischendurch mutwillig verändert.



7. Signatur der Checksummendatei prüfen

Wird nachgereicht. Ist jetzt nicht so dringend.