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Debian für Unternehmer - Debian-Know-how

1190: KDE-Finetuning

Es gibt Dinge, die können Sie in KDE nicht mit der graphischen Benutzeroberfläche erreichen. Die folgenden Features erreichen Sie nur durch Editieren von Konfigurationsdateien. Wie viele Jahre das so noch funktionieren wird, ist ungewiss. So lange es noch geht, werden Sie die Features nutzen können.

1. Mehr Desktops in KDE

Wenn Ihnen in KDE 20 Desktops zu wenig sind, dann können Sie ja Gnome in Kombination mit Sawfish benutzen. Oder aber, Sie verraten KDE per Konfigurationsdatei, dass die Welt der Zahlen bei 20 nicht aufhört. Und das geht so:

1.1. Anzahl der Desktops
  • Verlassen Sie KDE. Das können Sie zum Beispiel erreichen, indem Sie Ihre X-Window-Sitzung beenden und vorrübergehend auf den Konsolen von <Ctrl>+<Alt>+<F1> bis <Ctrl>+<Alt>+<F6> weiterarbeiten.
  • Gehen Sie auf eine Konsole und machen Sie dort einen Midnight-Commander auf.
  • Gehen Sie in das Verzeichnis "~/.kde/share/config".
  • Öffnen Sie die Konfigurationsdatei "kwinrc".
  • Wenn Sie die Zahl Ihrer Desktops von 20 auf 48 erhöhen wollen, dann ändern Sie den Eintrag Number=20 ab in Number=48.
  • Speichern Sie ab und starten Sie eine neue KDE-Sitzung.

Sie haben jetzt 48 Desktops. Die Anzahl der Desktops können Sie nun nicht mehr korrekt mit dem KDE-Control-Center ändern. Das macht aber nichts, denn dafür wissen Sie ja nun, wie Sie das auf Konfigurationsdatei-Ebene hinbekommen.

Nun sollten Sie noch ein paar kleine Einstellungen vornehmen, damit Sie sich auch optisch an Ihren vielen Deskops erfreuen können:

1.2. Anzahl der Zeilen im Pager

Derzeit werden Ihnen die 48 Desktops in 2 Reihen mit 24 Desktops pro Reihe angezeigt. 4 Reihen wären optimal. Doch hier kommen wir nun zum nächsten Problem, denn die per Maus einstellbare Pager-Konfiguration kann leider nur bis 3 zählen. Wenn Ihnen das reicht (das wären immerhin 16 Desktops pro Reihe), dann gehen Sie wie folgt vor:

  • Gehen Sie mit der Maus auf den Pager unten im Panel. Der Pager ist das Tool, das Ihnen alle vorhandenen Deskops und deren Inhalte anzeigt.
  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Pager.
  • Wählen Sie: Pager Options - Rows - 3

Wenn Ihnen das, was Sie per Maus konfigurieren können, nicht reicht, dann sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • Konfigurieren Sie den Pager mit der Maus (siehe oben: Pager Options - Rows - 3), damit der Pager eine Konfigurationsdatei anlegt, die Sie anschließend editieren können.
  • Verlassen Sie KDE.
  • Gehen Sie in das Verzeichnis "~/.kde/share/config".
  • Suchen Sie eine Konfigurationsdatei die einen ähnlichen Namen, wie diesen hier trägt: "minipager_panelapplet_niqaizfxa6odasdzsg8i_rc".
  • Öffnen Sie diese Konfigurationsdatei mit einem Editor.
  • Ersetzen Sie die komplette zweite Zeile durch folgenden Eintrag: "NumberOfRows=4"
  • Speichern Sie ab und starten Sie eine neue KDE-Sitzung.

Ihre 48 Desktops werden Ihnen nun in 4 Reihen mit 12 Desktops pro Reihe angezeigt. Das dürfte die intuitivste Anordnung sein. Das Thema "Deskops in KDE" ist jetzt also wirklich perfekt konfiguriert.

1.3. Panel-Größe den neuen Anforderungen anpassen

Je mehr Reihen Sie im Pager haben, um so kleiner werden sie. Optisch sieht das nicht gut aus. Sie können die Größe des Panels (am unteren Rand des Bildschirms) wie folgt modifizieren:

  • K - Control Center - Desktop - Panels - Size - Custom - 64 pixels
  • Apply

Bei vier Reihen sind 64 Pixel eine gute Wahl. Die einzelnen Desktops im Pager sind groß genug, um deren Innerreien erkennen zu können, und das Panel an sich ist nicht zu groß, so dass auf dem Bildschirm noch genügend Platz für die Anwendungen bleibt.

Die KDE-Uhr sieht jetzt auch wieder schön aus: Bei eingeschaltetem Wochentag und Datum ist die Zeitanzeige groß genug, um sie auch vom anderen Ende des Zimmers noch erkennen zu können.

2. Tastencodes manuell bearbeiten

Wenn wir schon bei KDE-Konfigurationsdateien sind: Die Tasten-Codes speichert KDE im Verzeichnis "~/.kde/share/config" in der Datei "kdeglobals". Wenn Sie genau wissen, was Sie tun, dann können Sie Ihre Lieblingseinstellungen auch aus dieser Datei archivieren und in späteren Debian-Installationen wieder per Hand restaurieren. Der Nachteil dieser Methode ist, dass eventuell in späteren KDE-Versionen Inkompatibilitäten auftreten könnten, die Sie heute noch nicht vorhersehen können.