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Debian für Unternehmer - Debian-Know-how

0660: Das Rettungssystem-Template verwenden

In diesem Modul lernen Sie, wie Sie ein in Modul 0620 angefertigtes Rettungssystem-Template verwenden können. Das unten gezeigte Szenario hat als Zielpartition die Partition "/dev/sdb1" mit dem Label "rescue".

1. Partition formatieren

Formatieren Sie die Zielpartition und geben Sie ihr den Namen "rescue":

mke2fs -j /dev/sdb1
e2label /dev/sdb1 rescue
tune2fs -i 6m -c 50 /dev/sdb1

Wenn Sie mehr Details über die soeben verwendeten Befehle wissen möchten, dann können Sie im Modul 4100 mehr über sie erfahren.

2. Template auspacken

Jetzt müssen Sie an den Inhalt des Templates herankommen, um ihn kopieren zu können. Packen Sie das Template aus:

cd debian_6_0_4/6templates
cp -a 0003_rettungssystem.tar.bz2 template.tar.bz2
bzip2 -dv template.tar.bz2
tar -xvf template.tar
rm template.tar

3. Checksummen prüfen

Prüfen Sie die Checksummen:

md5sum -c md5liste.md5 > resultat_md5.txt
sha1sum -c sha1liste.sha1 > resultat_sha1.txt
cat resultat_md5.txt | grep "[^O].$\|[^K]$"
cat resultat_sha1.txt | grep "[^O].$\|[^K]$"

4. Rettungssystem in die Partition kopieren

Mounten Sie die frisch formatierte Partition und kopieren Sie das Betriebssystem dorthin:

mkdir rescue
mount /dev/sdb1 rescue
rm -R rescue/lost+found
cp -a 0003_rettungssystem/* rescue

Räumen Sie im Rohstofflager auf, denn hier sind Sie zunächst fertig:

rm resultat_sha1.txt
rm resultat_md5.txt
rm sha1liste.sha1
rm md5liste.md5
rm -R 0003_rettungssystem

5. "/etc/fstab" anpassen

Sie müssen Datei "rescue/etc/fstab" an die Umgebung der Rettungsfestplatte anpassen:

nedit rescue/etc/fstab

Da die Rettungsfestplatte nur zwei Partitionen enthalten wird, müssen Sie die aus dem Grundsystem vorhandene "fstab"-Datei komplett umgestalten:

  • Entfernen Sie die SWAP-Partition komplett. Die Rettungsfestplatte wird keine SWAP-Partition haben.
  • Das hier vorliegende System war ursprünglich in der Partition "/dev/sda7" zu Hause. Künftig soll es aber nach "/dev/disk/by-id/usb-VIA_Technologies_Inc._USB_2.0_IDE_Bridge_000000000001-part1" eingespielt werden (recherchieren Sie an der Stelle bitte selbst die weltweit eindeutige Bezeichnung Ihrer Hardware heraus). Ändern Sie also das "/dev/sda7"-Vorkommen nach "/dev/disk/by-id/usb-VIA_Technologies_Inc._USB_2.0_IDE_Bridge_000000000001-part1":
    /dev/sda7 --> /dev/disk/by-id/usb-VIA_Technologies_Inc._USB_2.0_IDE_Bridge_000000000001-part1
    
  • Auch die "system_native"-Partition hat auf der Rettungsfestplatte einen anderen Platz:
    /dev/sda12 --> /dev/disk/by-id/usb-VIA_Technologies_Inc._USB_2.0_IDE_Bridge_000000000001-part2
    

Alle weiteren Einträge, insbesondere den Debian-Mirror können Sie so lassen, wie sie sind.

6. Den Bootsektor beschreiben

Das Betriebssytem hat ein globales Bootmenü. Dementsprechend wird dessen Grub in den Masterbootsektor der Festplatte verankert:

grub-install --root-directory=rescue /dev/sdb

Achten Sie darauf, dass die Datei "rescue/boot/grub/device.map" die Festplatte "/dev/sdb" als "(hd1)" eingetragen hat. Dieser Eintrag ist nur jetzt wichtig und ohne ihn wird "grub" den oben gezeigten Befehl nicht richtig ausführen können.

Haben Sie eine Frage oder ein Problem? Dann schauen Sie hier nach, um Detail-Wissen zu erfahren.

7. Räumen Sie auf

Hängen Sie die fertiggestellte Partition mit einem "umount"-Befehl ab:

umount rescue
rmdir rescue

8. System hochfahren

Verlassen Sie Ihr aktuelles System und booten Sie das frisch auf der Rettungsfestplatte in der Partition mit dem Namen "rescue" hinterlegte System.

Wenn Sie das Template in ein System eingespielt haben, dessen SWAP-Partition sich nun an einer geänderten Position befindet, dann arbeiten Sie bitte die Zusatzhinweise in Modul 6110 durch.

Ich gehe aber davon aus, dass Sie Modul 6110 nicht benötigen werden, wenn Sie meine Anleitung für das Erstellen einer Rettungsfestplatte genau beachtet haben.

Wenn bei fehlender SWAP-Partition die Supend-Logiken trotzdem Probleme bereiten, dann entfernen Sie sie am besten auf eigene Faust.